Armenia – More enemies than allies?

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Flagge des Vereinigten Königreichs Bild - Gratis Download Armenia marked the end of my Caucasian tour. The title (“Armenia – More enemies than allies?”) is not intended to mislead or lead to false conclusions: We really liked Armenia and it’s a safe travel destination. However, due to some neighbours’ disputes it certainly has some special features. More on that later.

After 15 hours on the train (we came from Batumi, Georgia) we first reached the Armenian capital Yerevan. To be honest: I hadn’t expected much and maybe that’s why I was surprised by a lively and worth seeing city! However, due to our rather tight schedule (we wanted to travel through Armenia with a rental car in 4-5 days incl. an excursion to Nagorno-Karabakh), we already had to leave again the next day. Nevertheless, enough time for a city stroll, free walking and pub tour. And if you’ve never heard of Nagorno-Karabakh – me neither before I entered Armenia.


Flagge von Deutschland Icon - Gratis Download Armenien bildete den Abschluss meiner Kaukasien-Tour. Der Titel („Armenien – Mehr Feinde als Verbündete?“) soll übrigens nicht in die Irre oder zu falschen Schlussfolgerungen führen: Uns hat Armenien extrem gut gefallen und es ist ein sicheres Reiseland, weist allerdings aufgrund einiger nachbarschaftlicher Auseinandersetzungen durchaus Besonderheiten auf. Später mehr dazu.

Nach 15 Stunden Zugfahrt (wir kamen aus Batumi, Georgien) erreichten wir zunächst mal die armenische Hauptstadt Jerewan. Um ehrlich zu sein: Viel hatte ich nicht erwartet und wurde vielleicht gerade deswegen um so mehr überrascht von einer lebensfrohen und durchaus sehenswerten Stadt! Nach Stadtbummel, Free-Walking- und Kneipentour mussten wir allerdings auch schon weiter. Denn wir hatten einen recht straffen Zeitplan: Per Mietwagen in 4-5 Tagen einmal durch Armenien inkl. Abstecher nach Nagorny Karabach. Und falls ihr hiervon noch nie etwas gehört habt, dann geht es euch wie mir vor meiner Einreise nach Armenien.

Flagge des Vereinigten Königreichs Bild - Gratis Download Nagorno-Karabakh is an autonomous region that led to military conflicts between Armenia and Azerbaijan in the early 1990s. Actually, located on Azerbaijani territory, it has been occupied by Armenia since the ceasefire in 1994. Armenia and Azerbaijan are still in a warlike condition. The border is closed and diplomatic relations do not exist. Entering Nagorno-Karabakh is therefore only possible from the Armenian side with an extra visa.

Similarly, if not more difficult, is the relationship with the western neighbor, Turkey. Backgrounds: The Armenian genocide, which is still not recognized by the Turkish government, and territorial disputes. The most prominent example of the latter is Mount Ararat (Noah is said to have stranded here with his ark), the sacred mountain of the Armenians, which is located on Turkish territory nowadays. Since there are no diplomatic relations and a closed border between Armenia and Turkey, Armenians have no other choice than to look at the Ararat from a distance.

Indeed depressing and frustrating this whole situation …


Flagge von Deutschland Icon - Gratis Download Nagorny Karabach ist eine autonome Region, die zu Beginn der 90er Jahre zu militärischen Auseinandersetzungen zw. Armenien und Aserbaidschan führte. Eigentlich auf aserbaidschanischem Gebiet gelegen, wird es seit dem Waffenstillstand 1994 durch Armenien besetzt. Auch heute noch befinden sich Armenien und Aserbaidschan in einem kriegsähnlichen Zustand. Die Grenze ist geschlossen und diplomatische Beziehungen nicht existent. Die Einreise nach Nagorny Karabach ist somit nur mit extra Visum von der armenischen Seite aus möglich.

Ähnlich, wenn nicht sogar schwieriger ist das Verhältnis zum westlichen Nachbarn, der Türkei. Hintergrund: Der Völkermord an den Armeniern, der von türkischer Seite bis heute nicht anerkannt wird sowie Gebietsstreitigkeit. Prominentestes Beispiel hierbei ist der Berg Ararat (Noah soll hier mit seiner Arche gestrandet sein), der heilige Berg der Armenier, der heute auf türkischem Gebiet liegt. Da es auch zw. Armenien und der Türkei keine diplomatischen Beziehungen und eine geschlossene Grenze gibt, bleibt den Armenien aktuell nichts anderes übrig als von einiger Entfernung auf den Ararat zu schauen.

Schon alles etwas bedrückend …

Flagge des Vereinigten Königreichs Bild - Gratis Download In case I gave you a false image: Armenia does NOT look like a war zone. Landscape-wise it’s quite comparable with Georgia, whereby we had the feeling that vegetation zones alternated more rapidly. After each turn of the serpentines – on the sometimes very adventurous roads (four-wheel drive recommended) – you could be curious to see which picture awaited you this time.

Further stops on our trip were the Geghard Monastery, the Garni Temple, Lake Sevan and the Armenian wine region.

The further away we got from Yerevan, the less often we saw other tourists, but all the more old Ladas! A truly nostalgic image …

Another special feature: Armenia is the only country in the world where chess is an official school subject.


Flagge von Deutschland Icon - Gratis Download Auch wenn der Eindruck entstehen könnte, Armenien sieht NICHT nach einem Kriegsgebiet aus. Landschaftlich ist es durchaus vergleichbar mit Georgien, wobei wir das Gefühl hatten, dass sich Vegetationszonen rasend schnell abwechselten. Nach jeder Serpentine – auf den teilweise sehr abenteuerlichen Straßen (ohne Allradantrieb braucht ihr euch nicht auf den Weg machen!) – konnte man gespannt sein, welches Bild einen nun erwartete.

Weitere Stopps auf unserer Reise waren u.a. das Geghard Kloster, der Garni Temple, der auf einer Hochebene gelegene Lake Sevan sowie die armenische Weinregion.

Je weiter man sich dabei von Jerewan entfernte, desto seltener sah man andere Touristen. Dafür umso mehr alte Ladas! Autohistorisch in jedem Fall eine gefühlte Zeitreise.

Weitere Besonderheit: Armenien ist das einzige Land der Welt, in dem Schach ein offizielles Schulfach ist.

Flagge des Vereinigten Königreichs Bild - Gratis Download Finally, a last and rather awkward anecdote about our detour to Nagorno-Karabakh: In search of some natural hot springs, we had to leave the main road and drive along a gravel road. After we had passed a provisionally built bridge (comprising of corrugated iron), an unlit + apparently unsecured tunnel and spotted a sign indicating a “military training camp”, we were rather uncertain whether we had taken the right way … However, we didn’t have much time to turn around, when suddenly 20-30 soldiers appeared at the roadside. But since nobody stopped us, we drove on slowly, but didn’t dare to ask them if we were on the right way to the “hot springs for taking a swim” 😀

A few kilometers further down the road we eventually found the hot springs. No entrance fee, no tourists and the water so hot that one could only stay in the natural pool for a few seconds. Definitely an experience and good that we didn’t turn back before.


Flagge von Deutschland Icon - Gratis Download Zum Abschluss noch eine durchaus mulmige Anekdote unseres Abstechers nach Nagorny Karabach: Auf der Suche nach natürlichen Hot Springs, mussten wir die Hauptstraße verlassen und eine Schotterpiste entlangfahren. Nachdem wir eine provisorisch mit Wellblech gebaute Brücke sowie einen unbeleuchteten und auch scheinbar auch ungesicherten Tunnel passiert hatten, waren wir uns spätestens beim Erblicken eines Schilds mit der Aufschrift „Militärisches Übungsgelände“ unsicher, ob wir den richtigen Weg eingeschlagen hatten … Viel Zeit zum Umkehren oder drüber Nachdenken blieb allerdings nicht, denn auf einmal tauchten am Straßenrand 20-30 Soldaten auf. Da uns allerdings niemand anhielt, fuhren wir langsam weiter, trauten uns jedoch auch nicht zu fragen, ob wir auf dem richtigen Weg zum „Baden in den Hot Springs“ wären 😀

Einige Kilometer weiter erreichten wir dann tatsächlich besagte Hot Springs, die übrigens so heiß waren, dass es man es nur wenige Sekunde darin aushielt! Kein Eintritt, keine Touristen weit und breit – gut das wir nicht schon vorher umgekehrt sind.

– June 2019 –